18. Oktober 2012 Lesezeit: ~3 Minuten

Underdogs

Das Projekt „Underdogs“ habe ich im August 2009 gestartet. Ich wollte seit Längerem eine Montage erstellen, hatte aber meiner Meinung nach noch nicht die richtige Idee. Lange war ich auf der Suche, habe aber einfach nichts gefunden! Als ich dann eine neue Kamera mit ordentlich Megapixeln gekauft hatte, konnte ich mir vorstellen, etwas zu erstellen, das ich irgendwann auch mal für mich drucken kann. Der Zeitpunkt passte.

Es war an einem regnerischen Wochenende, an dem ich wie fast immer ziemlich unruhig und gelangweiligt war, als ich plötzlich eine Idee aus dem Nichts hatte. Motiviert und voller Tatendrang ging ich dann zu meinen zwei Freunden und fing an.

Ich bat meine Freundin in meinem Studio, das ich im Keller des Hauses meiner Mutter aufgebaut hatte, sich auf einen Stuhl zu setzen. Von ihr und dem Hund meiner Mutter habe ich mit der gleichen Brennweite und von der gleichen Position aus ein Foto gemacht.

Vom Licht her wollte ich etwas Schlichtes wählen. Etwas, das beispielsweise nicht dem momentanen Trend von Streiflichtern und ähnlichem folgt, sondern „zeitloser“ ist. Jedenfalls habe ich es dann mit einem Studioblitz, einem Aufheller und einem neutralgrauen Hintergrund fotografiert.

Danach habe ich die beiden Bilder in Adobe Photoshop mit dem Grafiktablett, diversen Masken und Transparenzen zusammengesetzt und den Hintergrund und die Farben ein wenig angepasst. Dodge and burn und ein paar Geheimnisse. Das folgende Bild wurde dann in einem Skateboard-Magazin im September 2009 zu einem Kurzinterview veröffentlicht.

Danach hatte ich im Frühling dieses Jahres wieder Bock auf das Projekt. So bin ich bei einer Hundeschule vorbeigegangen, habe den mobilen Hintergrund und den Blitz aufgestellt und habe ein paar weitere Hunde mit ihren Herrchen fotografiert und zusammengefügt.

Bei der Auswahl habe ich aber nicht immer das Herrchen und den entsprechenden Hund zusammengesetzt, sondern mir war wichtig, dass die Kombination und die Proportion des Hundekopfes zur ausgewählten Person passen.

Den Titel „Underdogs“ habe ich durch diverse Begriffe im Zusammenhang mit Hunden gefunden. Als ich mich dann über den Begriff „Underdog“ auf Wikipedia informierte, war der Projekttitel für mich klar. In der Wikipedia wird ein „Underdog“ beschrieben als unterlegener Hund oder eine Person, die sich in der gesellschaftlichen Hierarchie unterordnet. Der Ansatz war für mich in verschiedenen Bereichen gerade psychologisch und philosophisch genau passend.

Da das Projekt im Moment aber noch entsteht, lasse ich es auch noch ein wenig offen, in welche Richtung ich es defintiv weiter ausbauen will. Da es meiner Meinung nach mehrere interessante Ansätze hat, brauche ich noch ein wenig Zeit. Ob es dann ausgerichtet wird nach Hund und Herrchen oder einfach menschliche Tierportraits zeigt, weiß ich nocht nicht.

Jedenfalls wird diese Serie weitergeführt. Ich bin sehr motiviert durch das gute Feedback, das aus all den verschiedenen Ländern gerade reinkommt. Ich habe noch ein paar Hunde gesehen, die ich gern fotografieren möchte. Sollte diese Serie dann irgendwann fertig sein, möchte ich es gern auch noch mit Katzen und anderen Tieren ausprobieren.

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