18. August 2012 Lesezeit: ~11 Minuten

Diptycha für alle. Die Ergebnisse

Zum Glück hatten wir Ende Juli mal wieder eine neue Leseraktion namens „Diptycha für alle“ gestartet, denn sonst hätten wir ganz schön was verpasst! 44 Teilnehmer haben sich zwei Wochen lang ins Zeug gelegt, um ihre Bilder miteinander zu kombinieren.

Es war besonders schön zu sehen, dass sie die weit gefächerte Bandbreite der Möglichkeiten, die sich durch unsere knappen Vorgaben geboten haben, voll ausgeschöpft haben. In ganz verschiedenen Formaten tummeln sich ihre Bilder nun unter- oder nebeneinander, mit oder ohne Rahmen, bunt oder schwarzweiß.

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Natur trifft Architektur

Weinrebe – Treppenaufgang im Neuen Museum Nürnberg

Von Brigitte Schmidt und Andreas Vlach.

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Formen fließen von einem Bild in das andere. Die Teilnehmer haben Gegensätze in Ähnlichem oder Gemeinsamkeiten in sich Fremdem gesucht. Inhaltliche, thematische, auf Formen reduzierte oder auch ganz persönliche Bezüge geschaffen.

Spannend waren nicht nur die Bildbeschreibungen, die oft ausführlich auf Absichten und letztendliche Wirkung der Kreationen eingegangen sind, sondern auch die Berichte der Teilnehmer über die kreative Arbeit miteinander. Einige sind sich fremd geblieben oder haben sich sogar in persona zum gemeinsamen Fotografieren für die Aktion getroffen.

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Wir sind für unser drittes Diptychon während der Karlsruher Museumnacht gemeinsam analog unterwegs gewesen. Wir haben uns hierzu verabredet und sind gemeinsam auf eine Fotowalk gegangen.

Am Wochenende entwickelt und Anfang der Woche eingescannt sind diese Bilder frisch für kwerfeldein entstanden. Allein das Kennenlernen von uns beiden und der Fotowalk hat uns riesig Spaß gemacht und – so hoffe ich (MB) – eine Freundschaft gebracht und ist somit die Basis für weitere Fotowalks oder andere spannende Fotoprojekte.

Von Marco Butz und Marco Spalluto.

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Andere haben tief in ihren verstaubten Archiven nach passenden Bildern gesucht. Mich hat die Erinnerungsleistung meines Gehirns überrascht, als ich mich beim Betrachten der Bilder meines Partners plötzlich daran erinnerte, vor vielen Jahren das passende Bild gemacht zu haben.

Ein Wort ist trotz ganz unterschiedlicher Herangehensweisen und mehr oder weniger intensivem Kontakt zwischen den Teilnehmern in fast jeder E-Mail mit eingesendeten Ergebnissen zu lesen gewesen: Spaß.

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Unser erster Eindruck vom jeweils anderen Fotografen war etwas – sagen wir – befremdlich. Nach der ersten Sichtung der Profilseiten in der Fotocommunity des jeweils anderen war offenbar: es gibt wohl nur wenig Überschneidungen. Aus Zeitmangel haben wir uns gegen die Suche eines Themas und dessen fotografische Umsetzung entschieden und haben den pragmatischen Weg gewählt. Wir haben uns gegenseitig Lieblingsfotos bzw. Fotos mit Diptychonpotential zugeschickt und der jeweils andere hat dann im eigenen Fundus nach passenden und ergänzenden Bildern gekramt.

Das hat dann erstaunlich gut funktioniert. So sind nun Fotos aus recht unterschiedlichen fotografischen Welten zusammen gekommen, die sich nicht nur über eine mehr oder weniger tiefsinnige Aussage, sondern auch gestalterisch verbinden. Wir haben beim Arrangement der Fotos drauf geachtet, dass es verbindende Linienführungen gibt (soweit möglich) um so die Fotos ineinander übergehen zu lassen. Wir sind mit den Resultaten sehr zufrieden!

Von Florian Roth und Dirk Murschall.

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„Orientierung“

Mir ist schon bei der Durschschau Deiner Bilder aufgefallen, dass wir ähnliche Blickwinkel besitzen. Sowas ist interessant zu sehen.

Von Jan-Hendrik Palic und Aileen Wessely.

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Andree hatte die tolle Idee unsere beiden Hobbys miteinander zu kombinieren. Er fährt leidenschaftlich gerne Motorrad und bei mir ist es das Schlagzeug spielen. So haben wir beide Selbstportraits von uns angefertigt und diese in Kombination zusammengesetzt und bearbeitet.

Ich und Andree haben dann jeweils unterschiedlich bearbeitete Versionen erstellt. Am Ende haben wir uns dann zusammen für das Bild von Andree entschieden da diese sowohl im Beschnitt als auch in der Bearbeitung untereinander sehr stimmtig waren. Auf den Bildern wirkt es zusammen jetzt wie eine Art Duell in dem wir uns mit unseren Hobbys gegenüberstehen.

Von Philip Dehm und Andree Kröger.

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Unser allgemeines Ziel war es, durch jeweils zwei Bilder, die auf den ersten Blick wenig gemein haben, etwas Neues zum Vorschein zu bringen – gewissermaßen eine Synthese, die zugleich eine Verbindung zwischen den Bildern herstellt.

Von Klaus und Alexander Stramma.

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Unsere Zusammenarbeit hat sich ziemlich spaßig gestaltet. Zunächst wollten wir etwas Neues fotografieren, etwas, das speziell für diese Aktion gedacht war. Leider gestaltete sich dies ein wenig schwierig, da Sarah Urlaub in Frankreich machte und das Internet nicht so mitspielte, wie es sollte.

Also schauten wir uns gegenseitig unsere Arbeiten an und fanden beide sofort, dass diese drei Bilder jeweils zu den Bildern des anderen passten. Am wichtigsten dabei war das Gefühl, das die Bilder erzeugen. Es musste kein Bestimmtes sein, es reichte vollkommen, wenn durch die Zusammenstellung von zwei absolut unterschiedlichen Bildern etwas ganzes und neues entsteht, das Gefühle auslöst.

Von Ljuba Gonchar und Sarah Engel.

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Wir sind dabei in erster Linie von Gegensätzlichem bei der Auswahl der
Bilder aus unseren Portfolien ausgegangen, gleichwohl fanden sich ebenso
schnell die Gemeinsamkeiten in den Bildern wieder, die wir unabhängig
voneinander auswählten.

Von Aline Rommert und Luana Colaci.

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Wir wollten gerne zwei Bilder einer ähnlichen Situation, aber mit unterschiedlicher Perspektive kombinieren. Marcs Idee mit dem Topf fand ich sofort klasse… wenn ich gewusst hätte, wie schwer die Umsetzung wird, hätte ich mich allerdings nicht drauf eingelassen: Wir haben beide ziemlich lange rumprobiert und verschiedene Kameras in unterschiedlichen Töpfen versenkt.

Von Robert Janßen und Marc Goedecke.

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Von Katrin Dinkel und Andre Kurenbach.

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Zweige wie diesen gibt es im Südschwarzwald hundertfach und doch fallen diese zunächst gar nicht auf. Mit dem Bild sollte etwas isoliert werden. Die verschnörkelten Enden wirken dadurch besonders charakteristisch. Die Blätter sind teilweise tatsächlich so weinrot und daher passen diese super zum oberen Ton des Abendhimmels.

Bild zwei sollte einen Gegensatz zum ersten Bild darstellen und lediglich durch seine Komposition verknüpft sein. Statt auf warme Töne setzt das zweite Bild komplett auf kalte Farben. Gesteigert wird dies durch das Motiv. Während Bild 1 ein warmes Abbild der Natur darstellt, findet sich im zweiten Bild ein kühles Gebäude, welches aufgrund seiner Drehung wie eine groteske Anspielung auf etwas natürlich Gewachsenes wirkt.

Von Alexander Rentsch und Dominik Wörner.

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Ob ich es irgendwann mal schaffe, etwas rechtzeitig abzugeben? Hier nun Johannes und meine Ergebnisse.

Vielen vielen vielen Dank, dass ihr nicht so pingeligst mit der Abgabefrist wart.

Von Maria Schäfer und Johannes Hüsch.

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Für Thorsten und mich war nach den ersten E-Mails, die wir wechselten, schnell klar, dass wir die drei Bilder als Serie gestalten wollten.

Nachdem wir uns von unserer ersten Idee verabschieden mussten, da es uns nicht möglich schien, drei unterschiedliche und doch zusammen passende Bilder zum Thema zu machen, beschlossen wir, eine Serie zu „Stadt, Land, Fluss“ zu gestalten.

Wir nutzten die beiden Fotos, um je ein Bild von weit weg und eines von Nahem zum jeweiligen Begriff zu zeigen. Den Raum dazwischen könnte man als die Zeit verstehen, die man benötigt, um von weit weg nahe heranzugehen, um dann Details zu erblicken, oder umgekehrt.

Wir gingen in allen drei Fällen von dem entfernten Blick aus und suchten die dazu passende Betrachtung von Nahem. In einigen Fällen fiel dies leicht, in anderen in der kurzen Zeit, die wir für die Umsetzung hatten, schwerer.

Von Thalia Wettstein und Thorsten Scheel.

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Die Vorgabe war von Christian und zeigt den Kölnturm im Mediapark an einem bewölkten Abend. „Die Höhe des Gebäudes und die dadurch erdrückende Last am Fuße hat mich diesen Blick nach oben fotografieren lassen.“

Mein Gedanke dazu war, ein ebenso reduziertes Foto von einem hohen Punkt nach unten fotografiert, daneben zu stellen. Das Folgefoto entstand in Bregenz vor dem Festspielhaus an einem sonnigen Abend. Ich liebe diesen Blickwinkel, wo sich die Welt unter mir wie in einem Theater präsentiert, in dem sich immer wieder neue Szenen ergeben. Und die beiden Fotos ergänzen sich sehr gut in Formen und Farben.

Von Beatrix Wahlers und Christian Steinkrüger.

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Von Laura Zalenga und Cedric Wetzel.

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Wir haben uns dazu entschlossen der anderen ein Foto zu schicken zu dem diese dann ein Passendes (inhaltlich oder formell) aus ihrem eigenen Repertoire sucht – immer abwechselnd ein paar mal hin und her. Pro „Runde“ sind teilweise sogar mehrere passende Diptychons entstanden, sodass die Entscheidung auf die besten Drei gar nicht leicht fiel.

Selina: „Was mir bei der Kombination dieser beiden Fotos besonders gut gefällt ist, dass sie durch ihre fast gleichen Perspektiven schon regelrecht miteinander verschmelzen. Außerdem mag ich den Kontrast zwischen Schwarzweiß und Farbe und den dadurch entstehende Eindruck von Vergangenheit und Gegenwart.“

Von Selina Christ und Mareike Böhmer.

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Coolen Partner habt ihr mir ausgesucht, danke!! Sind schon kräftig am Brainstormen, was Themen, Formate etc. angeht.

Von Birgit Engelhardt und Christopher Wesser.

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„Horizonte“

Von Markus Gauß und Leo Kandlin.

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Jan hat mich nicht ganz eine Stunde nach eurer Mail angeschrieben und war bereits voller Tatendrang, den er auch schnell in mir geweckt hat. Besonders das Video „Symmetry“ von Everynone, welches mir er gezeigt hat, war ein großer Anstoß.

„Angst“

Die „Angst vor dem Unbekannten“ hat sich als große Herausforderung entpuppt. Angst ist eine sehr starke Emotion und nicht einfach einzufangen. Auch das Unbekannte wollte und dürfte sich auch nicht zeigen. Also haben wir uns auf unsere Dachböden verkrochen. Es war schmutzig, es war staubig, es war beengend und es war dunkel – eine super Atmosphäre. „Das Unbekannte“ haben wir zuletzt doch aus dem Titel genommen. Somit wird das Unbekannte zum Angstgefühl selbst.

Es war sehr interessant mit jemand anderen zusammen zu arbeiten im Bereich Fotografie. Die weite Entfernung war zwar kein großes Hindernis, aber manchmal habe ich mir gewünscht, direkt Gedanken austauschen zu können. Nichtsdestotrotz haben wir es geschafft, etwas vorzulegen. Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht und wir freuen uns schon auf die nächste Leseraktion von Euch!

Von Eric Lehmann und Jan Oskar Brinker.

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„das andere“

Wir haben uns erst einmal per E-Mail vorgestellt und festgestellt, dass wir relativ viele Gemeinsamkeiten haben. Wir sind beide mit analogen Kameras in die Fotografie eingestiegen und
haben dann irgendwann den Schritt zu digitalen Kameras geschafft. Die analoge Fotografie ist aber weiterhin eine Sache, der wir gerne wieder mehr Zeit widmen würden.

Dann haben wir unsere flickr Portfolios durchgeguckt und Bilder zusammenzusetzen. Das hat schon wirklich viel Spaß gebracht und hat mich persönlich herausgefordert, auch meine Fotos „anders“ zu betrachten. Nicht nur oberflächlich.

Bei dem Foto „das andere“ fand ich den Gegensatz zwischen der Einsamkeit und Ortsgebundenheit des Baumes und den vielen, freien Vögeln spannend. Dass es auf dem Baum-Foto Raben gab, erfahre ich erst jetzt, ist aber lustig, dann passen die Vögel ja tatsächlich.

Von Nina Koch und Janine Field.

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Danke noch mal für die Aktion, es hat sich wieder ein toller Kontakt zum Austausch ergeben!

Von Gerhard Günther und Yasemin S.

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© Rebekka Plies & Andrea Schunert

„Aus und vorbei“

Von Rebekka Plies und Andrea Schunert.

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Update

Von Resa Rot und Jan Plähn.

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