17. März 2012 Lesezeit: ~5 Minuten

Start in den Tag

Wir Menschen formen unsere Welt. Wir sind weltbildend. Alles, was wir um uns herum sehen, hören, riechen und fühlen, existiert nicht einfach nur so. Es ist unsere Vorstellung von der Welt. Jeder stellt sich seine Welt mit seinen Sinnen zusammen.

Heute möchte ich Euch einen kleinen Einblick in meine morgendliche Welt zeigen. Wie ich meinen Tag starte, was ich sehe und fühle. Ich will Euch die Dinge zeigen, wie ich sie morgens wahrnehme.

Ich schlafe. Alles ist ruhig, keine Geräusche. Meine Augen sind bislang geschlossen und ich habe das Gefühl, ich erlebe noch meine letzten träumerischen Momente.

Jeden Augenblick müsste der Wecker klingeln, der mich in die Realität zurückholt, in die Wirklichkeit. Ich drehe mich noch ein letztes Mal um und umschlinge mein Kissen, um die Wärme des Bettes zu genießen. Langsam werde ich wach.

Die Katze steht auch schon auf, streckt sich und tappt rücksichtslos über mich in Richtung Tür. Als sie sie mit ihren Tatzen öffnet, verirren sich die ersten Lichtstrahlen aus dem Flur in den Raum.

Ich strecke mich und schaue in Richtung Uhr, um zu gucken wie viel Zeit noch bleibt. Check! Ein paar Minuten habe ich noch, um zu fantasieren, um zu entspannen und um vielleicht ein paar neue Ideen zu bekommen.

Und dann ist es auch schon soweit, mein Handy fängt an zu vibrieren und eine Melodie ertönt; die Melodie, die mich jeden Morgen aufs Neue zum Aufstehen bringt. Der Wecker steht daneben, blickt mich fragend an. Ja, es ist Zeit, aufzustehen.

Ich wälze mich in Richtung Nachttisch und strecke meine Hand zum Telefon, um das Klingeln abzustellen. Ich setze mich auf, um erst einmal zu realisieren wo ich bin.

Nach einem kurzen Verweilen entschließe ich mich, aufzustehen. Ich gehe zum Fenster, hebe den Rollladen an und lasse Licht in das Schlafzimmer. Ich mag morgens diesen Moment, in dem der ganze Raum aus dem Dunkel der Nacht erwacht und sich zeigt. Fenster auf und frische Luft hereinlassen.

Spätestens in diesem Moment wird mein Hund auch wach, steht auf, dehnt seine Gliedmaßen, gähnt und schaut mich an. Ich blicke nach draußen. Die Sonne scheint leicht durch die Wolken und alles scheint trocken zu sein.

Auf dem Weg ins Bad schnappe ich mir noch im Vorbeigehen meinen Pullover von der Kommode. Es ist noch kalt. Gerade aus dem wärmenden Bett aufgestanden und bei offenem Fenster muss das sein. Zähne putzen, waschen und so weiter ist angesagt. In meinen Gedanken werde ich nun auch langsam wach.

Jetzt wird es Zeit für einen morgendlichen Kaffee; den brauche ich nicht immer, aber heute habe ich Lust darauf. Ich durchstöbere die Schränke nach Kaffee, Espressokanne, Zucker und Milch.

Nachdem ich alles zusammen habe, mache ich die Herdplatte an und warte, bis in der Stille der Frühe das wohlige, blubbernde Geräusch aus der Kanne ertönt. Rein damit in die aufgeschäumte Milch.

Nachdem ich ausgetrunken habe, stelle ich fest, dass mein Hund erwartungsvoll neben mir steht. Es ist wirklich erstaunlich, wie er es immer unbemerkt schafft, mir durch die komplette Wohnung zu folgen.

Ich ziehe mich an, um mit ihm eine Runde zu gehen, schließlich muss ja auch er seiner Morgentoilette nachgehen, was ja schlecht ohne meine Hilfe funktionieren würde. Gern nehme ich meine Kamera auf diesem vormittäglichen Spaziergang mit.

Schuhe an, Schlüssel in die Jackentasche und raus aus dem Haus, in der einen Hand die Hundeleine, in der anderen den Fotoapparat. Vormittags ist es meist recht ruhig bei mir im Ort, sodass ich ungestört und verträumt meiner Wege gehen kann.

Die Straßen entlang laufend mustere ich die Gegend nach interessanten Motiven, die es wert wären, fotografiert zu werden. Auch wenn ich Tag für Tag immer „dasselbe“ sehe, fallen mir doch morgens immer wieder neue spannende Details auf und kommen mir neue Dinge in den Sinn.

Ich achte gerne auf Kleinigkeiten, die erst auf den zweiten Blick hängen bleiben. Ich lasse einfach die Ruhe auf mich wirken und mache ein Foto, wenn ich mich zu etwas hingezogen fühle.

Wieder zu Hause angekommen, begebe ich mich ins Wohnzimmer, um den Computer zu starten. Währenddessen notiere ich mir gegebenenfalls gekommene Ideen in meinem Notizbuch und hole ein Glas Wasser. E-Mails abrufen, Musik anschalten.

Ich klicke ein wenig durch das fotografische Web, um mich bezaubern zu lassen und ein Stück weit dem Alltag zu entfliehen. Es gibt so viele tolle Fotografen da draußen, man kann sie nie alle gesehen haben. So durchblättere ich etliche von Seiten, lasse mich inspirieren und in Erstaunen versetzen.

Ich könnte das den ganzen Tag machen, aber leider habe ich nicht ewig Zeit, mein Leben ruft mich zurück zu sich und auch ich muss nun wirklich in den Tag starten…

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