26. Oktober 2011 Lesezeit: ~1 Minute

Der unsichtbare Fotograf

Das oben gezeigte Video soll Inhalt dieses Berichtes sein, daher bitte ich jeden, bevor er diesen Text liest, sich zuerst das Video anzusehen. Zwar wird der darin enthaltene Vortrag auf Italienisch gehalten, allerdings gibt es englische Untertitel, die (fast) jeder verstehen wird.

Ruben Salvadori, seines Zeichens Fotojournalist, hat eines getan: Er hat seine Aufmerksamkeit mal nicht auf die Protagonisten seiner Arbeit (Zivilisten und Polizisten in Krisengebieten) gerichtet, sondern auf das, was der Betrachter der Fotos meistens nicht sieht:

Den Fotografen. Besser gesagt, die Fotografen, wie man dem Video unlängst entnehmen kann.

Nach Salvadori erwarten die Medien möglichst dramatische Bilder, die Leid und Gewalt am deutlichsten zeigen. Dass dies nicht nur Vorteile hat, zeigt er an so manchen Davor-Dahinter-Bildern, die in sich der Ironie Rechnung tragen, die den (meist) ahnungslosen Betrachtern der Bilder vorenthalten wird.

So schreibt er auf seiner Webseite unter anderem:

„Moreover, with the massive attendance of the media, the conflict becomes a show in which the photographer has his own role in the dynamics and becomes actor.“

Ich finde Salvadoris Schritt, mit seiner Kritik an die Öffentlichkeit zu gehen, zum einen sehr mutig, zum anderen aber auch notwendig. Denn durch sein Vorgehen wird er zwar die Ausrichtung der Massenmedien wohl nicht beeinflussen können, aber zumindest kann er uns dazu anregen, etwas genauer darüber nachzudenken, wie das eine oder andere Bild entstanden ist, das wir sehen.

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